Wundinfektionen nach Operationen zählen in Österreich zu den häufigsten Krankenhausinfektionen. Als Vorbereitung zu einer Operation können Patient:innen einiges dazu beitragen, um dieses Infektionsrisiko zu reduzieren.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt postoperative Infektionen zu den vermeidbaren Infektionen im Gesundheitswesen. Es wird geschätzt, dass die Hälfte der Infektionen durch geeignete Maßnahmen verhindert werden könnten. Die Implementierung entsprechender Protokolle wird den Krankenhäusern auch angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung dringend empfohlen. Dazu gehört die Patient:innendekontamination vor elektiven, also zeitlich frei wählbaren, chirurgischen Eingriffen. Die präoperative, alkoholische Hautantiseptik, die unmittelbar vor dem Hautschnitt im OP erfolgt, eliminiert zwar den Großteil der Bakterien im unmittelbaren OP-Umfeld. Dennoch stellt die verbleibende patient:inneneigene Flora immer noch ein Restrisiko für eine Wundinfektion dar.
Etwa 90 Prozent der postoperativen Wundinfektionen sind endogen bedingt. Das bedeutet, dass sie auf die eigene Keimflora, meist auf die Hautflora der Patient:in, zurückzuführen sind. Auch andere Gesundheitssystem-assoziierte Infektionen wie Gefäßkatheter-assoziierte Infektionen (catheter related blood stream infections, CRBSI) oder Pneumonien werden sehr häufig durch die eigene Keimflora der Patient:innen verursacht.
So gilt etwa das Bakterium Staphylococcus aureus in der Nase seit langem als Risikofaktor für Wundinfektionen. Dekontaminierende Ganzkörperwaschungen und die Reinigung der Nasenvorhöfe können das Risiko für nosokomiale Infektionen erheblich senken. Sowohl vor Operationen als auch auf Intensivstationen.
Auf jedem Quadratzentimeter Haut siedeln bis zu zehn Millionen Keime. Diese gehören zu einer gesunden Haut und nehmen prinzipiell wichtige Funktionen wahr. Die Hautflora bildet auch den wichtigen Säureschutzmantel, der die Haut vor unerwünschten Erregern schützt und die Hautschutzbarriere intakt hält. Durch chirurgische Eingriffe wird diese Hautschutzbarriere jedoch zerstört und Erreger der körpereigenen Flora können folgeschwere Infektionen verursachen.
Aktuelle Studien zeigen, dass dekontaminierende Ganzkörperwaschungen vor Operationen oder auf Intensivstationen wesentlich zur Reduktion von Infektionen beitragen können.
Patient:innendekontamination – meist als Kombination von antiseptischer Ganzkörperwaschung und Nasenbehandlung – wird vor Operationen (präoperatives Waschen) oder auf Intensivstationen (präventives Waschen) durchgeführt. Unterschieden werden nach dem strategischen Ansatz die universelle und horizontale Dekontamination aller Patient:innen (ohne vorheriges Screening) und die gezielte und vertikale Dekontamination von Patient:innen, die nachweislich bestimmte Keime auf sich tragen. Die Begriffe Dekontamination und Dekolonisation werden synonym verwendet.
Sie können einiges zu Ihrem Schutz beitragen. Ein ebenso einfacher wie effektiver Weg, Krankenhausinfektionen zu vermeiden, ist die Patient:innendekontamination zu Hause.
Unser octenisan® Set ist ideal dafür geeignet bereits zu Hause unmittelbar vor einer stationären Aufnahme angewendet zu werden.
Bei der Dekontamination von MRE-besiedelten Patient:innen sind alle Reservoire (Haut, Haare, Nase-, Mund- und Rachenraum sowie chronische Wunden) zu beachten und im Rahmen eines umfassenderen Produktbündels zu dekontaminieren. Dabei werden auch Mundspüllösungen, Wundantiseptika sowie Flächendesinfektionsmittel für die patient:innenahe Umgebung eingesetzt, um eine Rekontamination zu vermeiden.
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