Intimgeruch loswerden - 10 Tipps für die Pflege

Um Intimgeruch nachhaltig zu bekämpfen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Diese reichen vom Wechsel des Waschmittels bis hin zum Arztbesuch.

Intimgesundheit

Intimgeruch: Ein Tabuthema, das keines sein sollte

Jede Frau besitzt ihren eigenen Intimgeruch. Das ist absolut normal und Teil der natürlichen Scheidenflora. Diese besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher Bakterienstämme und ist ein wichtiges Schutzschild gegen Infektionen. Zahlreiche Laktobazillen sorgen für ein leicht saures Milieu in der Scheide (pH 3,8–4,5), in dem sich krankmachende Keime nur schwer vermehren können. Die Zusammensetzung der Vaginalflora variiert von Frau zu Frau stark und ist mitunter vom weiblichen Östrogenspiegel abhängig.

Wie entsteht Intimgeruch?

Das sensible vaginale Gleichgewicht kann durch eine Vielzahl von körpereigenen und äußeren Faktoren gestört werden.

  • Einnahme von Antibiotika, orale Kontrazeptiva, Immunsuppressiva, Glucocorticoide
  • Hormonelle Veränderungen (z. B. Schwangerschaft, Klimakterium, Menstruation)
  • geschwächtes Immunsystem
  • chronische Grunderkrankungen (z. B. Diabetes mellitus)
  • psychosozialer Stress
  • übertriebene, mangelhafte oder falsche Intimhygiene
  • ungeschützter Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Sexualpartnern

All diese Faktoren können die Balance des natürlichen Scheidenmilieus leicht zum Kippen bringen. Dieses Ungleichgewicht macht sich auch am  Geruch bemerkbar.

Bakterielle Vaginose

WICHTIG: Bei betroffenen Frauen kündigt sich eine bakterielle Vaginose mit einem dünnflüssigen, gräulich bis gelblichen Ausfluss an, verbunden mit einem unangenehmen Geruch. Bei intensiven und/oder anhaltendem Intimgeruch sollten Sie auf jeden Fall ärztlichen Rat einholen.

10 Tipps für eine gesunde Balance der Scheidenflora

Lauwarmes Wasser und optional milde Reinigungsmitteln

Verwenden Sie für Ihre Intimhygiene lauwarmes Wasser und optional milde Reinigungsmittel, die optimal auf den pH-Wert der Scheide abgestimmt sind.

Stabilisierung bzw. Regeneration der natürlichen Vaginalflora

Setzen Sie auf die vaginale oder orale Applikation von Laktobazillen bzw. Milchsäurepräparaten zur Stabilisierung bzw. Regeneration der natürlichen Vaginalflora.

Die richtige Unterwäsche

Tragen Sie Unterwäsche aus atmungsaktiven und natürlichen Materialien, wie z. B. Baumwolle.

Tampons und Binden regelmäßig wechseln

Wechseln Sie Tampons und Binden regelmäßig und vermeiden Sie Slipeinlagen mit Plastikanteilen. Bei Verwendung einer Menstruationstasse sollte diese regelmäßig – den Anweisungen entsprechend – gereinigt werden.

Mindestens bei 60 Grad Celsius waschen

Waschen Sie Ihre Unterwäsche, Waschlappen und Handtücher nach Gebrauch bei mindestens 60 Grad Celsius.

Nasse Bekleidung umgehend wechseln

Wechseln Sie nasse Bekleidung so schnell wie möglich (z. B. nach dem Schwimmen oder intensivem Regen).

Die richtige Toilettenhygiene

Achten Sie auf die richtige Toilettenhygiene – Toilettenpapier immer von der Scheide Richtung After verwenden.

Blutzuckerkontrolle bei rezidivierenden Infekten

Bei rezidivierenden (sich oft wiederholenden) Infekten empfiehlt sich eine Blutzuckerkontrolle.

Auch die Partner:innen einbeziehen

Mitbehandlung der Sexualpartnerin oder des Sexualpartners, um lästige Ping-Pong-Effekte zu vermeiden

Bei anhaltenden Schmerzen immer ärztlichen Rat suchen

Bei wiederkehrenden Problemen oder intensiven Schmerzen konsultieren Sie die Ärzt:in Ihres Vertrauens.

Finger weg von Hausmitteln wie Knoblauch, Essigwasser und Joghurt!

In vielen Internetforen werden Hausmittel gegen Intimgeruch empfohlen. Diese haben jedoch meist keine und im schlimmsten Fall sogar negative Effekte. Egal, ob es um orale Zufuhr oder direkte Applikation im Intimbereich geht – setzen Sie hier ausschließlich auf medizinisch getestete Produkte!

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Vorsicht bei Selbstdiagnose bzw. Selbstmedikation

Weder die betroffene Frau noch die Apotheker:in können mit Sicherheit die genauen Ursachen für außergewöhnliche Intimgerüche bestimmen. Bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie daher umgehend Ihre Ärzt:in konsultieren. Nur mittels Vaginalabstrichs und Laboruntersuchungen können Krankheiten und Infektionen festgestellt werden.

Verwenden Sie bei Infektionen bevorzugt Arzneimittel mit breitem Wirkspektrum wie octenisept plus Vaginal Applikator.

Dr. Christoph Klaus

Dr. Christoph Klaus verantwortet als gewerberechtlicher Geschäftsführer die Bereiche Marketing & Scientific Affairs bei Schülke & Mayr GmbH in Österreich. Als promovierter Genetiker mit dem Schwerpunkt Immunologie war er während und nach dem Studium bei der Fa. Baxter sowie an der Medizinischen Universität Wien (Transplantationschirurgie) beschäftigt. Seit 2011 befasst sich Dr. Klaus bei Schülke & Mayr mit wissenschaftlichen Themen aus dem Gebiet der Infektionskontrolle im internationalen Umfeld und damit seit fast zehn Jahren mit der Prävention von Infektionen in unterschiedlichsten Anwendungsgebieten.

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